Wintertipps für Meerschweinchen

Zuletzt aktualisiert am 18. Juni 2018

Wir essen auch lieber Erdbeeren und müssen im Winter leider darauf verzichten und zum Apfel greifen. Ähnlich ergeht es den Meerschweinchen, wenn im Winter zum einen der Auslauf im Garten ausfällt und es andererseits auch kein frisches Gras oder all die anderen Leckereien wie frischen Topinambur oder Bambussprossen mehr gibt, mit denen wir sie im Sommer verwöhnen können. Mit ein paar Tricks können wir den Meerschweinchen allerdings die trübe und dunkle Jahreszeit etwas versüßen.

Bei einem Besuch des Tierarztes sollten die Meerschweinchen gut gegen die Kälte geschützt werden, in dem sie in ein Handtuch oder einen Kuschelsack gepackt werden. Bei frostigen Temperaturen kann man zusätzlich ein Heizkissen in die Transportbox packen. Hierfür eignet sich das Snuggle Safe Heizkissen sehr gut. Voraussetzung ist allerdings eine Mikrowelle zum Erwärmen des Heizkissens. Ansonsten tut es auch die altbewährte Wärmflasche.

Bei fehlendem Gras vom Garten versuchen Sie einmal das Katzen- oder besser Nagergras, welches es überall zu kaufen gibt. Es wächst ziemlich schnell und kann als Leckerbissen verfüttert werden. Zyperngras soll den Meerschweinchen ebenfalls gut schmecken.

Auch Golliwoog kommt gut an, dieser sollte allerdings wegen seines hohen Kalziumanteils nur in geringen Mengen gefüttert werden – was seinem langsamen Wachstum sehr entgegenkommt.

Pepe und Chewi liebten Golliwoog.

Salate sollten immer nur in Maßen verfüttert werden, insbesondere im Winter, da sie dann hohe Nitratgehalte aufweisen. Am unbedenklichsten ist in der Regel Eisbergsalat, während Kopfsalat, Endivie, Rucola (Rauke) und Radicchio mit großer Vorsicht zu genießen sind.

Kräuter sollten prinzipiell nur sehr sparsam – als Nahrungsergänzung und Leckerchen – verfüttert werden, da sie sehr viele Mineralien besitzen, die bei übermäßiger Zufuhr zu Nieren- und Blasensteinen führen können. Bei getrockneten Kräutern – bei denen die Mineralienkonzentration höher ist als bei frischen – sollte die verfütterte Menge 20 Gramm pro Tier und Woche nicht übersteigen. Eine ausführliche Auflistung aller geeigneten Kräuter, Blätter und Blüten ist klick hier angehängt.

Im Herbst 2015 wurden wir in der Baumschule auf einen kleinen Zwergbambus namens „Bimbo“ (Fargesia) aufmerksam. Dieser soll nicht so hoch werden (nur bis zu 1,5 m) und muss nicht unbedingt eingepflanzt werden, sondern er könne auch gut in einem entsprechend großen Topf leben und auch überwintern. Bis -10 °C würde der Pflanze nichts ausmachen. Wenn es einmal kälter werden sollte, dann sollten wir den Zwergbambus vorsorglich ins Warme, sprich flugs in die Garage bringen.

Unser Zwergbambus

Da Meerschweinchen gerne Bambus fressen, wagen wir einmal das Experiment. Immerhin eine willkommene grüne Abwechslung, wenn winters im Garten nichts mehr wächst.

Vitamine

Wie dem Menschen muss dem Meerschweinchen Vitamin C zugeführt werden, da sie es nicht selbst bilden können. Ein ausgewachsenes Meerschweinchen benötigt zwischen 10 und 20 mg Vitamin C am Tag. Am besten führt man diesen Vitaminbedarf in Form einer ausgewogenen Ernährung zu – richtiges Verhältnis zwischen verschiedenen Frischfuttersorten und Pellet-Trockenfutter – statt über künstliche Vitamine.

Bei einem Vitamin-C-Mangel (vorwiegend im Winter) kann dem abgeholfen werden, in dem man eine Messerspitze Ascorbinsäure in Pulverform (in Apotheken erhältlich) mit ins Trinkwasser gibt. Wahlweise kann man auch auf Vitaminpräparate (z.B. Combex NA) aus dem Zoohandel zurückgreifen. Bei einem Vitaminzusatz gilt die Regel: auf keinen Fall überdosieren! Künstliches Vitamin C kann in zu hohen Dosen verabreicht zu Nierenschäden führen. Vitaminpräparate enthalten zusätzlich weitere/andere Vitamine, mit deren Dosierung man noch vorsichtiger sein muss, da diese bei starker Überdosierung sogar tödlich wirken können. Die Dosis macht eben das Gift…

Futterzusätze

Um den Meerschweinchen essentielle Fettsäuren zuzuführen, sollte man die Tiere mit ca. 2 – 4 Sonnenblumenkernen und einen halben Teelöffel Leinsamen pro Tier und Woche versorgen. Falls die Tiere diese nicht fressen, kann man auch einmal pro Woche 1 – 2 Tropfen Sonnenblumen- und Leinsamenöl pro Tier auf das Frischfutter geben.