Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2020
Steckbrief
Name: Touffu (französisch, gesprochen Tüffü). | Rasse: Glatthaar (mit Stehohren), Farbe: schwarz-weiß-hellbraun, Geboren: März 2012, Herkunft: Frankfurt, Kastriert: unkastriert, Aufnahme: 22. September 2018, Pflegestation: Kerstin, Pflegebox: Nr. 5. Touffu darf sich ab Dezember 2018 über Steffi aus Groß-Umstadt als seine Patin freuen. Touffu segelte heute Nacht davon. |
Anfang des Monats erreichte uns diese E-Mail:
„Sehr geehrte Damen und Herren, für unser jetzt gut sechs Jahre altes Meerschweinchen suchen wir wegen eines längeren Auslandsaufenthaltes dringend eine neue Unterbringung! Tüffel, so der Name des Meerschweinchens, war von Anfang an bei uns, ist kerngesund, streichelzahm und wurde von unserer Familie gehegt und gepflegt. Nun sind es persönliche Umstände, die eine Abgabe nötig machen! Können Sie hier helfen?“
Und auf Nachfrage kamen dann weitere Infos zu dem Schweinchen:
„Tüffel ist tatsächlich seit über sechs Jahren bei uns, und war immer alleine. Wir sind damals zu einer alten Tierärztin (in der Nähe von Mainz) gegangen, die uns ganz davon abriet, ein zweites Meerschweinchen zu kaufen (was wir damals vorhatten). Sie sagte, diese Tiere seien sowieso Einzelgänger und seien vielmehr darauf aus, dass man sich um sie kümmere. Das haben wir allerdings sehr intensiv getan! Tüffel ist deswegen wirklich streichelzahm, sehr zutraulich, in keiner Form aggressiv, und sehr an Menschen gewöhnt.“
Wir waren sprachlos und traurig zugleich. Dem armen Knopf muss geholfen werden. Bei einigen Telefonaten mit Mutter und erwachsener Tochter stellte sich heraus, dass das Schweinchen des Bruders ständig woanders untergebracht war, mal bei Freunden oder innerhalb der Familie herumgereicht wurde. Man stimmte einer Abgabe zu und so konnte Touffu (französisch, Tüffü gesprochen), wie er richtig heißt, dann endlich zu uns kommen.
Hoffentlich konnten wir dem einsamen Wanderpokal ein Ende bereiten. Felix war davon allerdings nicht begeistert: „Nein, in meine Crew kommt keiner mehr“. Zum Glück waren Teddy und Günther nicht so ablehnend eingestellt.
Sie akzeptieren Touffu, der – rein auf Menschen geprägt – erstmal wieder „schweinisch“ erlernen muss. Anfangs konnte er so gar nichts mit seinen Kumpels anfangen außer zu erzählen. Inzwischen lernt er tagtäglich von ihnen, miteinander zu schmusen und zu kommunizieren. Wir sind sehr erleichtert – und Touffu glücklich in Gesellschaft. (c:
Herzlich willkommen Touffu bei Deinen Freunden
Montag, 3. Dezember 2018
Touffu hat eine Patentante
Im November überraschte uns Steffi mit diesen Zeilen: „würde gern eine Patenschaft für eins deiner Piratenschweinchen übernehmen… Du hast ja geschrieben, dass du viele kranke Piratenschweinchen hast. Naja, und da ich dieses liebevolle und aufwendige Engagement sehr schätze (mir selbst fehlt dafür leider die Zeit) möchte ich dich darin gern als „Patentante“ etwas unterstützen. Als Patenschweinchen würde ich gern den süßen „Touffu“ nehmen, da er noch keinen Paten hat. Besten Dank und viele liebe Grüße (auch schon mal an den Patenbub) von Steffi…“
Liebe Steffi, vielen lieben Dank für Deine Unterstützung, über die wir sehr gerührt sind. Wir freuen uns schon auf Dich und Deine Urlaubsschweinchen im April nächsten Jahres – damit Du Deinen Patenbub Touffu persönlich knuddeln kannst. Er liebt Streicheleinheiten und kann gar nicht genug davon bekommen.
Inzwischen ist Touffu auch keine „Großbaustelle“ mehr. Sein mitgebrachter Pilz am Ohr und die Milben sind ausgestanden. Sein Fell ist nicht mehr strähnig, sondern schön weich und auch sein Durchfall ist vorbei. Frau Dr. Seitz fand einen speziellen Pilz in seinem Kot, der aber nicht krank macht und kein Hefepilz sei. Jedoch stellte sie fest, dass Touffu wohl noch nicht richtig kaut, sondern wohl schlingt = noch Stress beim Fressen in der Gruppe hat. Auch das bessert sich zusehends, auch wenn die Waage noch immer nicht nach oben zeigt.
Der letzte Routinecheck bei Frau Dr. Seitz letzte Woche offenbarte überraschendes. Herz und Zähne sind okay, aber da ist ein winziger Knubbel am Hals an der Schilddrüse! Déjà-vu-Erlebnis – wie bei Günther! Touffus Gewicht wird akribisch beobachtet, ob es weiter fällt, stagniert oder endlich ansteigt. Denn es könnte bei ihm weiterhin stressbedingt sein, durch den Einzug von Idefix Mitte November zu den drei Buben. Das ist auch ganz schön doof aus seiner Sicht: Erst ist man das einzige Schwein weit und breit und nun hat man plötzlich drei Kumpels um einen herum!
Touffu im November 2018
Touffu im Dezember 2018
Montag, 8. April 2019
Zwei OPs absolviert
Kaum ging es seiner Verdauung besser, hatte Touffu im Dezember 2018 eine Blasenentzündung und in einer Not-OP wurden ihm Mitte Dezember zwei große und fünf kleine Blasensteine entfernt, weil er unaufhörlich blutete.
Dafür heiterte ihn sein allererstes Weihnachtsgeschenk von seiner Patentante auf. Steffis Packerl kam just an dem Tag an, als Touffu notoperiert werden musste. Doch vorher durfte er noch schnell sein Weihnachtsgeschenk begutachten und er schaute sehr ungläubig drein.
Von dieser schweren OP erholte sich Touffu langsam wieder, so dass Ende Februar seine zweite OP anstand: die Entfernung des Tumors an der Schilddrüse am Hals. Diese OP steckte Touffu mit links weg.
Teddy verstarb im Februar und Casimir hielt kurzzeitig Einzug bei Touffu und Günther, bis er nach nur drei Wochen auch ins Regenbogenparadies wechselte. So sind Günther und Touffu seit fast drei Wochen wieder nur mehr zu zweit. Das nutzte die Intensivstation für eine Blasenentzündung (Blut im Urin) bei beiden Buben. Wir hatten es wohl mit dem getrockneten grünen Hafer wegen Casimir zu gut gemeint. Die Blasenentzündung ist wieder auskuriert, nur Touffus Urin weiterhin sehr grieselig, so dass die Allrodindosis nun erhöht wird.
Touffu im März 2019
Sonntag, 21. Juli 2019
Erneut steinreich
Kein halbes Jahr später hatte Touffu wieder einen kirschkerngroßen Blasenstein, den Frau Dr. Seitz operativ entfernte. Diese zweite OP war durch die Vernarbungen der ersten nicht einfach und dennoch erholte sich Touffu wieder sehr schnell von der schweren OP. Er bekommt nun die Höchstdosis Allrodin sowie RodiCare Uro zusätzlich, damit sich ja kein Blasenstein mehr bildet. Denn noch eine OP könnte sein Todesurteil sein, verkleben diese Vernarbungen doch sehr oft mit den umliegenden Organen, was eine erneute OP an derselben Stelle erschwert.
Montag, 12. August 2019
Foto-Update
Touffu im August 2019
Sonntag, 9. Februar 2020
Neuer Partner Black Brownie
Ende September 2019 ging Günther über die Regenbogenbrücke und hinterließ einen einsamen Touffu, dem das gar nicht gefiel. Aber es nahte ganz schnell Hilfe in Form von Black Brownie. Der große schwarze Kerl kommt nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten sehr gut mit dem kleinen Touffu zurecht. Touffu war sein neuer schwarzer Freund anfangs sehr unheimlich, weil er viel aufgeweckter und munterer als sein Günther ist. Es brauchte seine Zeit, bis sich beide verstanden. Aber schon bald lief es bei den beiden Buben prima.
Neben seiner vorbeugenden Blasensteinmedizin bekommt Touffu weiterhin Nux und Stullmisan, weil er gerne mal zu Matschkötteln neigt. Seit kurzem kommt er auch in den Genuss von Traumeel, denn Touffu läuft etwas staksig, unrund. Hoffentlich bleibt er weiter von Blasensteinen verschont.
Sonntag, 10. Mai 2020
Touffu ist eingeschlafen
Black Brownie und Touffu harmonierten prima zusammen. Touffu lernte sogar das Spielen von ihm und Black Brownie schaute immer aufmerksam zu, ob Touffu nach seiner Medizingabe (Blasen- und Nierentee mit Allrodin) auf der Cocktailbar auch wieder zurückkam. Dann empfing er Touffu überschwänglich erzählend und freuend, als ob er stundenlang weg gewesen wäre.
Im Februar merkte man Touffu die Arthrose in beiden Hinterbeinchen an und er nahm sehr gerne das angebotene Traumeel und Zeel ein. Sein Gewicht fiel auf 750 – 785 g, aber Touffu fühlte sich ansonsten sauwohl und genoss die täglichen Kuscheleinheiten auf der Cocktailbar zur Einnahme seiner Medizin. Morgens und abends gab’s seinen Blasen- und Nierentee nebst einer Allrodintablette und jeweils 0,3 ml Rodicare Uro sowie etwas Nux vomica oder Okoubaka zur Unterstützung seiner Verdauung.
Als ihn dann Black Brownie Anfang der Woche verließ, wurde Touffu von Tag zu Tag ruhiger und bewegte sich als weniger. Er bekam viele Streichel- und Kuscheleinheiten auf dem Arm und fraß bis Samstag auch ordentlich. Aber gestern war alles anders.
Touffu nahm seine Medizin, fraß morgens seine heißgeliebten Apfelstücke, kostete am Paprika (den er, bevor Black Brownie kam, gar nicht anrührte) und der Gurke, verschmähte die sonst zweitgeliebte Möhre und verschwand in seiner Kuschelrohre.
Als wir dies mittags bemerkten und er nichts mehr fraß, dann wurde sofort entgegengewirkt mit Schmerzmittel, Sab simplex, Rodicare akut und Colosan. Touffu nahm zwar die Medizin nebst Päppelbrei, aber es wurde nicht besser, sondern von Stunde zu Stunde verschlechterte sich sein Zustand.
Sein Bäuchlein gluckerte und er fühlte sich als kühler an. Uns standen die Tränen in den Augen, als wir Touffu zum letzten Mal um Mitternacht herausholten und sein blasses Näschen sahen. Er wollte gar nichts mehr außer auf dem Arm zu kuscheln. Wir verabschiedeten uns von dem kleinen tapferen Kerl, setzten Touffu zurück in seinen geliebten Kuschelsack und beteten für ihn, dass der Fährmann bald kommt.
So fanden wir Touffu heute Morgen entschlafen vor. Er hatte blaue Füßchen, weil es sein Herzchen nicht mehr schaffte und es hatte aufgehört zu schlagen. Lieber Touffu, wir sind sehr froh, dass wir Dir noch gut 1 ½ Jahre zeigen durften, wie schön ein Schweineleben in Gesellschaft sein kann, das Du wirklich in vollen Zügen mit Teddy, Günther und Black Brownie genossen hast.
Auf Deine täglichen Kuscheleinheiten hast Du trotzdem weiterhin bestanden und diese auch immer eingefordert. Dann schautest Du uns so lange an, bis wir Dich endlich herausholten. Nun bist Du im Schweinehimmel NIE mehr allein und wir knuddeln Dich aus der Ferne.