Zuletzt aktualisiert am 2. Mai 2022
Steckbrief
Name: Sir Felix. | Rasse: Glatthaarmix p.e., Farbe: lilac-weiß, Geboren: 10. Juli 2017, Herkunft: Wiebelsheim, Kastriert: 23. November 2017, Aufnahme: 5. April 2020, Pflegestation: Kerstin, Pflegebox: Nr. 1. Sir Felix ist glücklich über seine Patin Patrizia aus Ludwigshafen sowie über seine Patenfamilie Hildegard und Jörg aus Echzell. Sir Felix wurde heute viel zu jung ein Engelchen. |
Sir Felix wurde am 10. Juli 2017 in der Notstation von Sybille bei der Tierhilfe Rhein-Hunsrück in Wiebelsheim geboren, am 23. November 2017 kastriert und fand auch bald schon ein schönes Zuhause bei einem älteren Weibchen. Nachdem dieses verstarb wurde die Meerschweinchenhaltung nun beendet und Sir Felix kam im Februar 2020 wieder zurück zu Sybille.
Letzten Monat schickten wir angesichts der Coronakrise ein Katzen-Care-Paket an Sybille, da sie auch viele Katzen beherbergt, die ein neues Zuhause suchen. Darüber freuten sich alle und wir schauten mal wieder auf der Homepage der Tierhilfe Rhein-Hunsrück vorbei. Großer Fehler!
Denn dort guckte uns das damals jugendliche Foto von Sir Felix an. Lilacfarben mit Himbeeraugen – wir schmolzen dahin und hatten uns sofort in den hübschen Buben verliebt. Ja, auch eine Notstation verliebt sich noch in ein einzelnes Meerschweinchen. Schlimm wenn nicht, oder?
Wir erzählten Sybille davon, denn eigentlich war Sir Felix viel zu jung für uns. O-Ton von ihr: „Wenn du ihn möchtest, gebe ich ihn dir! Da weiß ich ihn gut untergebracht!“
Nun gut, dann sollte Sir Felix entscheiden. Mit ausreichend Sicherheitsabstand holten wir ihn letzten Sonntag bei Sybille ab und sie packte den properen Kerl – endlich mal wieder ein dickes Schweinchen – in unseren Transporter. Er wäre obergemütlich unterwegs und könne nun mit 1300 g etwas abspecken und den Mädels nachstellen.
Daheim angekommen überraschte Sir Felix mit seiner coolen Art UNS und die Damenwelt. Er erkundete sein Revier, begrüßte Tapsy und Oma Merle weder stürmisch noch von hinten, sondern ganz manierlich von vorne. Oma Merle schimpfte ihn sofort an und er trollte sich. Tapsy, die in einer Kuschelrolle abhing, tat auch so, als ob sie ihn nicht sieht und so verzog sich Sir Felix wieder, um auch ein Nickerchen zu machen so nach dem Motto „dann lasst mir doch auch die Ruhe“.
Auch bei der abendlichen Fütterung blieb alles ruhig und alle drei futterten gemütlich zusammen. Sir Felix ist wirklich die Ruhe in Person ähm eines Meerschweinchens. Er stellt den beiden Mädels inzwischen zwar nach, aber ohne aufdringlich zu werden. Selbst die sonst sehr vorsichtige und ängstliche Tapsy ist von ihm angetan und nimmt nicht Reißaus. Auch Oma Merle verhält sich wie immer und schimpft Sir Felix sofort an, wenn er ihr zu nahe kommt. Dann trollt er sich brav wieder. Also alles gut in der Seniorenbodega mit einem jugendlichen Haremswächter.
Herzlich willkommen Sir Felix bei den Piratenschweinchen
Donnerstag, 23. April 2020
Sir Felix hat eine Patin bekommen
Schneller als gedacht wurde Sir Felix verpatet. Trotz der momentanen Krise hält Patrizia den Piratenschweinchen weiter die Treue und nachdem Looky über die Regenbogenbrücke ging, legten wir ihr den bis dato patenlosen Sir Felix ans Herz.
Ihre Antwort folgte prompt: „Hallo Kerstin, das ist aber eine süße Maus. Ich würde mich sehr freuen wenn ich für ihn die Patenschaft übernehmen könnte. Sag liebe Grüße an deine Piraten und hoffentlich bis bald. Patrizia“
Dankeschön liebe Patrizia, dass Du den Piraten trotz der momentanen Corona-Krise die Treue hältst. Dein viertes Patenschweinchen Sir Felix freut sich schon, Dich hoffentlich bald kennenzulernen, wenn sich das alles wieder normalisiert hat. Somit sind alle Piraten wieder „unter der Haube“ bzw. haben einen Paten. Herzlichen Dank für Eure Unterstützung.
Apropos seines Namens: Sir Felix hieß natürlich vorher nur Felix. Denn Zusatz „Sir“ fügten wir an, denn es gab schon einmal einen Piraten namens Felix.
Freitag, 25. September 2020
Sir Felix und seine drei Mädels
Felix trägt den Sir zurecht, ein wahrer Gentleman gegenüber seinen beiden Omis Merle und Tapsy.
Ende Mai kam die kleine junge Trixie in die Seniorenbodega und Sir Felix freute sich über das junge Mädel, mit dem es sich ausgelassen spielen lässt. Die kleine ist inzwischen groß geworden und weiß sich, auch gegenüber einem aufdringlichen Haremswächter zu behaupten.
Zu dieser Zeit verlor Sir Felix auch den unteren linken Schneidezahn, der plötzlich wackelte und bei Berührung herausfiel. War Sir Felix wohl zu übermütig bei dem jungen Gemüse? Der Zahn ist noch immer nur als komischer Stumpf erkennbar und nimmt wohl die Ausmaße eines sogenannten „Elefantenzahns“ an. Sein Gewicht ging nach unten (- 150 g), obwohl er gut frisst. Mit etwas weniger wirkt der große Kerl gar nicht mehr so pummelig. Frau Dr. Seitz empfahl letzten Monat etwas Schmerzmittel gegen die Zahnschmerzen und seitdem hält er sein Gewicht. Aber der Zahnstumpf schaut schon gruselig aus, der gar nicht richtig nach oben wachsen will!
Sonntag, 29. November 2020
Sir Felix ist doppelt verpatet
Bis Ende Oktober bekam Sir Felix noch Schmerzmittel, bis sein Elefantenzahn soweit herausgewachsen war. Der untere linke Schneidezahn ist unten abartig dick und nach oben eher spindeldürr. Seitdem hält Sir Felix wieder sein Gewicht von 1,2 kg ohne fremde Hilfe sozusagen.
In den letzten Wochen musste er von Big Merle und seiner Lieblingsfrau Tapsy (sein Pendant mit roten Augen und lilacfarben) Abschied nehmen, die über die Regenbogenbrücke gingen. Ehe er sich versah, ist er nur noch mit der inzwischen groß gewordenen jungen Trixie zusammen in der großen Box unterwegs.
Diese lieben Zeilen schickten uns Hildegard und Jörg zum Abschied ihres fünften Piratenschweinchens Anfang des Monats:
„Guten Morgen Kerstin, es tut mir unendlich leid, das Tapsy nun doch so schnell über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Noch vor zwei Wochen ging es ihr wieder besser und nun das. Dabei wartet immer noch kleines Geschenk bei Cavialand auf sie (Anmerkung der Redaktion: davon wussten wir gar nichts). Das wird sie nun leider nicht mehr abholen. Aber vielleicht holt Sir Felix die paar Kleinigkeiten nun ab und verteilt diese gerecht unter den anderen. Damit Sir Felix nun ein wenig getröstet wird, habe ich ihn als neues Patentier ausgesucht. Ja, schon wieder diese roten Himbeeraugen, und das sogar zum dritten Mal. Liebe und traurige Grüße auch an Elke von Hildi und Jörg“
Vielen Dank Ihr beiden und Sir Felix wird sich auf den Weg machen, um die Leckereien bei Cavialand abzuholen. Seit zehn Jahren, seit Anbeginn der Piraten seid Ihr mit dabei und Sir Felix ist nun Euer sechster Pirat in Folge. Wir danken Euch herzlichst für Eure treue Unterstützung.
Mittwoch, 21. Juli 2021
Felix‘ vierter Geburtstag
Geburtstagsgrüße seiner Pateneltern vom 10. Juli 2021: „Hallo Sir Felix, wir wünschen Dir alle Gute zu Deinem vierten Geburtstag. Wir hoffen, Du feierst schön mit Deinen Mitbewohnern Trixie und Mimi. Schau doch mal über den Käfigrand heraus und lasse Dich auch von den anderen beglückwünschen. Eine Kleinigkeit von Deinen Pateneltern wird noch folgen… Liebe Grüße an alle (jung nach alt)
Mel, Tamika, Stella, Pfötchen, Vanessa, Siggi, Hildi und Jörg“
Regelmäßig wird nicht nur Sir Felix von seiner Patenpiratenfamille überrascht – auch wir staunen jedes Mal über ihre Ideen.
Im Dezember 2020 gab’s viel Futter von Cavialand und im Weihnachtspaket von Hildi und Jörg steckte u. a. eine gigantisch große Kuschelrolle, die dank rundem Draht an beiden Enden nicht platt gedrückt werden kann.
Diese Kuschelrolle ist der Renner und Sir Felix hat sie auch für sich beschlagnahmt. Die Mädels werden daraus auch schon einmal unsanft vertrieben, herausgeknufft.
Sir Felix blieb nicht lange mit Trixie allein. Die gutmütige Mimi zog im März 2021 ein, aber sie brauchte bis zum 21. April, bis sie vor Trixie keine Angst mehr hatte und ihre Behinderung verstand. Denn der fesche Sir Felix gefällt der Damenwelt. Die drei kommen seitdem blendend miteinander aus.
Montag, 13. Dezember 2021:
Foto-Update
Sir Felix geht’s weiterhin prima mit stattlichen 1200 g. In seiner Box mit seinen Mädels ist er tiefenentspannt, aber wehe es geht ans Ausmisten und sie werden kurzzeitig umquartiert, bis die Putzfrau wieder alles sauber hat. Dann reagiert er manchmal schon mit leicht weichen Kötteln vor Aufregung. Also über den Käfigrand gucken ist nicht sein Ding.
Sir Felix im Dezember 2021
Montag, 2. Mai 2022:
Auch die liebsten sterben viel zu jung
Bis Mitte April war seine Welt noch in Ordnung. Sir Felix hatte nur mal Anfang April einen Blähbauch, als er sich wohl beim Angrasen übernommen hatte, weil er sich so über das leckere Gras aus dem Garten freute.
Kaum war Ostern vorbei, da tat er sich schwer beim Fressen. Der Kiefer links unten, die Seite mit dem unten im Kiefer steckenden Elefantenzahn, ist dicker als auf der anderen Seite. Auch Frau Dr. Eisele bestätigte, dass der komplette Kiefer auf der einen Seite dicker „entzündet“ ist. Eine leichte Brückenbildung war erkennbar, die Backenzähne wurden abgefeilt und wir sollen Sir Felix mit Schmerzmittel versorgen und beobachten.
Ausgerechnet unser sensibelstes Schweinchen mit Zahnweh, selbst seine ihn innig anhimmelnde Trixie nahm plötzlich Reißaus vor ihm, weil er nach dem Tierarzt so anders roch – das lag wohl nicht allein an seinem „modrigen“ Mundgeruch. Seitdem war er nicht mehr der fröhlich popcornende Sir Felix, der mit Trixie umhertollte.
Trotz zweier Schmerzmittel war ihm anzusehen wie schwer ihm das Fressen fiel, wie sehr er sich abmühte – zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. Selbst seinen vorher so geliebten Päppelbrei, für den er immer anstand, wollte er nicht mehr. Innerhalb kürzester Zeit stürzte sein Gewicht in den Keller, 870 g von einst stattlichen 1250 g!
Ein Häufchen Elend – schaut nur in seine traurigen Himbi-Augen – begrüßte uns morgens anstelle eines sich freuenden und popcornenden Sir Felix.
Als er gestern nichts mehr fressen wollte, ihm selbst das Gras egal war, wurde es Zeit, Abschied zu nehmen. Wir saßen gestern Abend stundenlang mit Sir Felix im Arm bzw. auf der Brust liegend gemeinsam auf der Couch. Unsere Tränen flossen, während wir seinem wehleidigen Quietschen lauschten und in seine traurigen roten Augen schauten. Sein linkes Auge mit dem dicken Kiefer tränte unaufhörlich!
Auch jetzt sehen wir vor lauter Tränen kaum etwas. Es gibt den Songtitel „nur die besten sterben jung“. Nein, auch die liebsten sterben viel zu jung.
Frau Dr. Kleen tröstete uns heute Morgen, als wir Sir Felix ganz sanft auf die Regenbogenwiese schickten, dass es vielleicht auch ein Tumor gewesen sein könnte. Wenn er sich so schwer getan hat und so schnell nicht mehr wollte.
Mach’s gut lieber Sir Felix, Du herzallerliebster mit Deinen treuen roten Äuglein.