Zuletzt aktualisiert am 30. März 2019
Steckbrief
Name: Casimir. | Rasse: Glatthaar, Farbe: weiß-braun-rot f.e., Geboren: 14. Januar 2013, Herkunft: Büttelborn, Kastriert: bereits kastriert, Aufnahme: 26. Februar 2019, Pflegestation: Kerstin, Pflegebox: Nr. 5. Casimir wird von seiner Anja unterstützt und segelte heute davon. |
Wir sind immer wieder überrascht, wie schnell ein freies Plätzchen bei uns neu besetzt wird. Als ob das Meerschweinchen es riechen konnte. So auch diesmal. Ein paar Tage nach dem Abschied von Teddy erreichte uns diese E-Mail:
„Liebe Kerstin,
vielleicht erinnerst du dich noch an deine früheren Hotelgäste Jimmy und Casimir, und ihre Mamas, Lena und mich. Ganz unerwartet ist unser Jimmy von uns gegangen. Wir sind sehr traurig. Am Samstag war er noch quietschfidel, hat gefressen und sich ein kleines bisschen mit Casimir gekabbelt. Er muss einfach umgekippt sein oder eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Und jetzt ist Casimir – er ist jetzt 6 Jahre alt – allein. Er war immer der Schüchternere von beiden und Jimmy war auch mehr der „Chef“.
Casimir frisst, aber ich glaube, jetzt merkt er, dass Jimmy fehlt, und ich glaube auch, dass er trauert. Er verkriecht sich im Heu und liegt nicht, wie so oft, auf dem Häuserdach. Wir wollten immer nur diese beiden haben und eigentlich keine weiteren Meerschweinchen anschaffen, und damit in die „nächste Runde“ gehen. Aber wir wollen auch nicht, dass Casimir alleine ist.
Deshalb wollte ich dich fragen, ob ihr einen „Rentner-Platz“ für unseren Casimir frei hättet, auch wenn es uns furchtbar schwerfallen würde, ihn wegzugeben und nur ab und an mal zu sehen. Es wäre schön, wenn du dich bei uns melden würdest!
Liebe Grüße“
Wir hatten Jimmy und Casimir als junge Knirpse 2013 kennengelernt und den Rat gegeben, beide kastrieren zu lassen. Denn Jimmy konnte schon sehr aufdringlich sein. Bis jetzt hörten wir nichts mehr von den beiden Brüdern. Im Telefonat erfuhren wir nun, dass Anja unserem Rat gefolgt war und die beiden Brüder nach ihrer Kastration viel besser miteinander harmonierten.
Der hübsche Casimir konnte anderntags schon anreisen und war schier aus dem Häuschen, gleich zwei neue Freunde zu bekommen. Während Günther die Situation nicht unbekannt ist, dass bei einem neuen Schweinchen die Rangfolge geklärt wird, ist Touffu damit noch etwas überfordert. Er versteht gar nicht, was Casimir von ihm will und umgekehrt wirkt Casimir über Touffus Verhalten etwas verdutzt. Aber alle drei Buben machen ihre Sache gut.
So gut, dass Casimir bereits zwei Tage später eine tumoröse kirschgroße Zyste am Hals operativ entfernt wurde. Auch Touffu bekam am selben Tag seinen Schilddrüsentumor am Hals entfernt.
Das dämpfte den überschwänglichen Casimir etwas. Denn er ist der aufgeweckteste und lauteste in seiner Crew. Von den beiden Kuschelrollen ist er ganz fasziniert, mit denen man so toll spielen, durchflitzen und dabei herumkugeln kann. Warum nur schläft Touffu ständig darin? In seiner Neugier schaut Casimir dann mal nach, was Touffu natürlich noch etwas stört.
Zwischen den beiden harmoniert es manchmal noch nicht ganz, zumindest wirkt es so. Denn Casimir flitzt gerne ausgelassen herum und quietscht fröhlich vor sich hin. Das Herumflitzen kennt Touffu so nicht. Denn Teddy erzählte zwar auch, wenn er seine Runde lief, aber er düste nicht wie ein HB-Männchen herum. Tja und Günther ist ganz gemütlich unterwegs. Warum flitzen oder quietschen? Reine Zeitverschwendung, ich döse und fresse lieber. Selbst Casimir kann Günni nicht zum Spielen animieren. Tja, und Touffu versteht ihn (noch) nicht. Vielleicht möchte Casimir auch einfach die Nr. 2 im Rudel sein. Denn er ist Touffu natürlich größenmäßig überlegen.
Die drei Buben werden sorgsam beobachtet und regelmäßig gewogen, um rechtzeitig zu erkennen, ob sich alle wohlfühlen oder gar Touffu zu kurz kommt.
Damit es Casimir an nichts fehlt, hat seine Anja seine Patenschaft übernommen. Ihr O-Ton „ich würde auch gerne, wenn es recht ist, immer mal ein paar „Leckereien“, wie grünen Hafer, Gurken oder Gras, vorbeibringen.“ Liebe Anja, Dein frischgebackener Pirat Casimir freut sich schon, Dich bald wiederzusehen.
Herzlich willkommen Casimir als unser neues Piratenschweinchen
Mittwoch, 20. März 2019
Kaum da, segelte Casimir davon
Casimir hatte sich kaum eingewöhnt, da lichtete er schon wieder den Anker, um zu seinen Jimmy zu kommen.
Am letzten Wochenende kämpfte er mit Durchfall und einem fiesen Blähbauch. Beides bekamen wir in den Griff, aber Casimir war irgendwie nicht mehr so munter. Er lief schwerfällig, quietschte nicht mehr so laut und wirkte abgemagert. Also durfte er am Montag wieder Frau Dr. Seitz besuchen mit einer niederschmetternden Diagnose: ein hühnereigroßer Tumor im Bauchraum, der vor zwei Wochen noch nicht da war! Wir waren geschockt! Vielleicht konnten wir Casimir noch ein paar schöne Tage machen.
Aber Casimir hatte wohl andere Pläne. Am Montagabend robbte er nur noch durch die Box und konnte seine Hinterbeinchen nicht mehr anheben. Das linke Vorderfüßchen in der Nähe des Tumors war kühl und streikte. Casimir blieb einfach in seinem Heubett liegen. Trotz Schmerzmittel trat keine Linderung ein. Casimir fraß als weniger und schaute uns nur mit großen Augen an.
Lieber Casimir, wir haben verstanden. Du willst zu Deinem Bruder Jimmy, ihr beide seid einfach unzertrennlich! Also durfte Casimir heute Morgen bei Frau Dr. Kleen davon segeln – zu seinem Jimmy. Calimero hat Dich begleitet, so dass Du nicht alleine auf der Regenbogenbrücke warst. Lasst es Euch nun im Frühling auf der immergrünen Löwenzahnwiese im Meerschweinchenparadies gut gehen. Dort, wo es keine Schmerzen gibt. Deine Anja holte Dich heim, damit ihr beide wieder vereint seid.
Mach’s gut lieber Casimir und lieber Calimero
Samstag, 30. März 2019
Ein wunderschönes Grab
Anjas Zeilen sprechen uns aus der Seele und wir sind gerührt über diese wunderschöne Grabstätte.
„Liebe Kerstin,
nun habe ich es endlich geschafft, das Grab von Jimmy, Casimir und Calimero mit Stiefmütterchen zu schmücken.
Ich glaube, ich habe die passenden Farben dafür gefunden, die ihre Lebensfreude, ihre Schönheit und die Freude, die sie ihren Mitschweinchen und -menschen bereitet haben, widerspiegeln.
Casimirs Tod hat mich ganz schön umgehauen. Mir ging es da so wie dir. Immer wieder musste ich daran denken oder jemandem davon erzählen und sehr viel weinen. …
So langsam habe ich mich an den Gedanken gewöhnt, dass da keiner mehr hinter mir mümmelt, klappert und quiekt und dass ich auch bei dir keinen Casimir mehr vorfinden werde.
Dann habe ich natürlich auch daran gedacht, wie schrecklich diese letzten vier Wochen für dich gewesen sein müssen. Du warst ja immerhin „mitten in der Schlacht“, musstest sie „durchkämpfen“ und hast vier „Mann“ verloren.
Ich hoffe jetzt, dass nach all den anstrengenden und traurigen Tagen nun auch bei dir und deiner Truppe wieder Ruhe und der Frühling einkehren können! Wenn es in Ordnung ist, komme ich dich und die Piraten gerne mal bei Gelegenheit besuchen.
Ganz liebe Grüße und lieben Dank für die liebenswürdige Nachricht!
Deine Anja“
Liebe Anja, danke, dass Du den drei Buben ein so schönes Grab schenkst, ein wunderbarer wenn auch wehmütiger Anblick.