Ostern 2020: Wie Hildegard und Jörg zu den Meerschweinchen kamen

Zuletzt aktualisiert am 20. September 2020

Ostersonntag, 12. April 2020:
SOS Meerschweinchen rief zu einem kleinen Wettbewerb auf und bat um Berichte, wie Zweibein zu den Meerschweinchen gekommen ist. Über Facebook berichteten sie von den erhaltenen Zuschriften. Dabei entdeckten wir die Geschichte von Jörgs Six-Pack. Das Zweibein kennen wir doch. Das sind doch Hildegard und Jörg aus Echzell bzw. Niebüll, unsere Patenfamilie von Tapsy, die unsere Piratenschweinchen schon seit Anbeginn, also seit 10 Jahren fest unterstützen. Ohne sie gäbe es uns vielleicht gar nicht.

Wir gratulierten den beiden zu der schönen Geschichte und telefonierten miteinander. Wir fragten vorsichtig an, ob wir ihre Geschichte, wie sie auf die Meerschweinchen gekommen sind, auch bei den Piratenschweinchen veröffentlichen dürften. Jörg erteilte uns sein Einverständnis: „Na klar, dürft ihr die Geschichte gerne übernehmen“. Herzlichen Dank Ihr beiden und so soll auch unsere Piraten-Community daran teilhaben. Sie ist lang, aber schön geschrieben, so dass wir sie schon mehrmals lasen. Viel Spaß beim Schmökern.

Jörg und Hildegards Geschichte

„Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Stadt mit dem Namen Hamburg…

Das düstere Mittelalter:
Die Schwester des neuen Besitzers hatte ihren Kindern ein Meerschweinchen zu Weihnachten geschenkt, welches nun nicht mehr von Interesse war. Der neue Besitzer war zur damaligen Zeit im Jahre 1992 nicht sehr begeistert von dem Besitz eines Tieres. Doch seine Frau überredete ihn und so kam das allererste Meerschweinchen zu den mittlerweile infizierten Futtersklaven.

Rudi

Man setzte das Meerschweinchen mit dem Name RUDI ins Wohnzimmer und beobachtete es. Man legte sich auf den Boden und schlief nach langer Zeit beim Beobachten von Rudi ein. Plötzlich sprang Rudi durch die Gegend und die 2Beiner dachten, dass er krank war. Man hatte damals keine Ahnung, dass der Kleine sich einfach nur gefreut und gepopcornt hat. Internet gab es ja auch noch nicht und Infos über Meeries waren zur damaligen Zeit noch sehr spärlich vorhanden.

Das war das erste und nicht das letzte Mal, dass Rudi Lebensfreude gezeigt hat. Wir wissen nicht, wie es ihm vorher erging, aber seitdem war der kleine Mann immer mit uns unterwegs. Ob im Urlaub in Dänemark oder beim Umzug nach Hessen, Rudi war immer dabei und Mittelpunkt. Nach Jahren bei uns und vielen Krankheiten ist der Kleine dann eingeschlafen und an der Mauer eines Friedhofes begraben worden.

Nach einem Jahr ohne Meerie und einem Spanienurlaub war es wieder soweit. Zwei Neue mit dem Namen FRECHDACHS und GISMO wurden angeschafft.

Frechdachs und Gismo

Mittlerweile hatte man gelernt, dass die Meeries immer Gesellschaft brauchen. Die beiden Buben bekamen die ersten Versuche eines Eigenbaus zu spüren:

Erster Eigenbau

Auch hier war es selbstverständlich, dass die beiden mit in den Urlaub kommen. Dänemark hat ja schöne Ferienhäuser und Meeries lieben den Auslauf im Garten. Im Jahre 2001 verstarben die beiden leider kurze Zeit hintereinander.

Junior und Speedy – wir wollen unser Futter!

Ein halbes Jahr später kamen die nächsten zwei Buben, SPEEDY und JUNIOR, aus dem Tierheim zu uns. Die Weltreisenden waren mit uns in Dänemark, Holland und auch in Deutschland im Urlaub unterwegs. Transportmäßig im Auto auf der Rücksitzbank oder mit einem zusammenklappbaren Käfig für die Urlaubshäuser. Somit waren die beiden nie eingeengt und hatten auch im Urlaub genügend Auslauf.

Junior und Speedy völlig entspannt in Dänemark

Auch noch keine Hellzeit:
Junior verstarb im März 2007 und im gleichen Monat kam ODIN aus dem Tierheim zu uns. Er war mit einer Gruppe Jungs zusammen, die ihn ziemlich verbissen hatten. Das Frauchen sagt beim Empfang nur: Äh, wie sieht der denn aus? Nach kurzer Zeit bei uns hieß er nur noch „der Beste“. Leider verstarb Speedy ein paar Wochen nach der Ankunft von Odin und es musste schnell ein Ersatz her.

Odin – der Beste

Es wurden zwei „Weibchen“ aus der Zoohandlung! angeschafft. WÖLKCHEN und TRUDI. Trudi, stellte sich heraus, war ein Truderich. Wir haben die beiden nie poppen gesehen – somit sollte nichts passiert sein. Wir haben Stupsi (Truderich) dann ins Tierheim gegeben.

Stupsi (Trudi)

Wölkchen

Mittlerweile hatte Wölkchen an Umfang zugenommen. Und am 02.06.2007, eine Stunde vor der Fahrt in den Urlaub, kamen vier Neue (FLÖCKCHEN, SVENNI, BRAUNI und GREMMI) auf die Welt. Nun waren alle sechs Meeries im Auto verfrachtet und wir acht fuhren in den Urlaub. Svenni (männlich) und Brauni (weiblich) haben wir später im Tierheim abgegeben. Wir wollten immer eine gerade Anzahl an Meeries. Denn fünf Stücke Gurke aus einer Scheibe schneiden, ist immer ungerecht für einen.

Vier Minis: Flöckchen, Svenni, Brauni und Gremmi

Im Mai 2009 wollte eine ehemalige Kollegin von Herrchen ihr Meerschweinchen loswerden, da das zweite Tier verstorben war. Man überlegt nicht lange und übernahm LILLIIE, mit dem Beinamen „alles schläft einer frisst“, mit dem großen 180 cm langen Käfig. Zuerst nahm man an, dass der Käfig gut ausgestreut war. Bei genauer Betrachtung stellte sich aber schnell heraus, dass die Einstreu immer nur nachgeschmissen wurde. Die unteren Schichten waren, sagen wir mal, nicht besonders zum Wohlfühlen. Dieser gereinigte Käfig begleitet uns nun immer auf alle Fahrten im Urlaub. Wölkchen, die strenge Mamma von den vier Kleinen, verstarb im März 2010.

Flöckchen – die Erhabene

Gremmi – die Hektische

Im Oktober 2010 verstarb Gremmi und im gleichen Monat kam SCHOKOLINE der Kasper bei uns an. Auch die Schokoline hat sich verewigt. Sie starb während der Autofahrt Richtung Norden auf einem Parkplatz am 28.03.2015. Jedes Mal, wenn wir da vorbeifahren, denken wir an nun sie.

Schokoline

Die Neuzeit:
Odin der Dreizahn (hatte immer am Gitter geknappert) verstarb im Januar 2011 und ein neues Männchen musste her. Im Tierheim war SIMBA der erste der Gruppe, der sofort nach vorne kam, und zog somit bei uns ein. Er lebte mit seinem Lymphdrüsenkrebs über 3 Jahre. Mit 6 ¼ Jahren verstarb er dann ganz ruhig im Käfig im Jahre 2016. Alle seine Mädchen waren nochmals kurz bei ihm und nahmen Abschied.

Simba – mal wieder langhaarig

Ende April 2011 erhielten wir einen Anruf von unserer Tierärztin, dass sie eine Dame mit zwei Meerschweinchen hat, die sie nicht mehr halten kann. Wir setzen uns mit der Dame in Verbindung und übernahmen die beiden Tiere mit den Namen MAUSI und PINKI. Die beiden rochen noch Monate nach der Übernahme nach Weihrauch. Mausi verstarb am 30.03.2013 an Lymphdrüsenkrebs. Leider wurde die Krankheit zu spät festgestellt. Mittlerweile hatte sich die ängstliche Pinki zu einer stattlichen Dame gemausert und sie bekam den Zusatz „Miss“. Sie verstarb am 17.02.2016 mit 6 Jahren und 5 Monaten.

Mausi – auch hier muss mal geschnitten werden

Miss Pinki

MASKI, geboren im August 2012 wurde leider nur 2 Jahre und 7 Monate alt. Leider haben wir nie herausbekommen war die Ursache war.

Maski

Und dann kam MALIA – meine Freundin. Geboren am 06.03.2013 und bei uns ab dem 10.04.2013 war sie ein Schweinchen ohne Angst. Sie lief mir den Arm hinauf und herunter, konnte alles und jeden anknabbern und nur durch einen Sturz aus dem Käfig wurde sie ein wenig vorsichtiger. Von einem Tag auf den anderen war sie nicht mehr sie selbst. Man ließ sie nicht mehr aus der Narkose aufwachen. Der Krebs hatte schon überall gestreut. Auch sie wurde nur 3 Jahre und 1 Monat alt.

Malia

Nur vier Schweinchen im Käfig waren einfach zu wenig. Deswegen zogen DESPINA und CHARIKLIA am 15.02.2014 bei und ein. Nach mehreren Jahren bei uns zeigte Despina, dass sie nicht mehr laufen konnte. Arthrose in den Hinterbeinen machte ihr das Leben schwer und den Popo dreckig. Mit Kraft- und Bewegungstraining wurden dann aus den Streichholzbeinchen wieder kräftige Stampfer. Auch sie wurde über 6 Jahre alt. Eine ganze Zeit später zeigte Chariklia auch die Anzeichen von Arthrose. Auch hier half die Behandlung und sie wurde sogar 6 Jahre und über 10 Monate alt, mit Kraft- und Bewegungstraining.

Chariklia

Despina

Aktuell:
Unser Six-Pack besteht aus:

Lieschen

Lieschen, Knochenkrebs vorne links und Arthrose hinten, 01.04.2014 geboren, seit dem 10.04.2015 bei uns, Eigenschaften: Ich bin Rotzi, alle weg da!

Siggi

Siggi, einäugig, 05.09.2016 geboren, seit dem 19.11.2016 bei uns, Eigenschaften: Auch ein blindes Schweinchen findet einen Finger!

Sieglinde

Siglinde, gespaltenen Zahn unten, 01.09.2015 geboren, seit dem 19.11.2016 bei uns, Eigenschaften: Zickig, aber schmusen mag ich!

Jochen

Jochen, Drei-Zahn, 15.08.2016 geboren, seit dem 16.12.2016 bei uns, Eigenschaften: Nenn mich Mister Brommel oder ich der Kasper!

Milli

Milli, ich bin nicht dick, 01.03.2015 geboren, seit dem 23.03.2018 bei uns, Eigenschaften: Ich kann ganz toll betteln und dann habe ich aber Angst und renne weg!

Vanessa

Vanessa, ein Auge blass, Oktober 2018 geboren, seit dem 31.03.2019 bei uns, Eigenschaften: Ich das clevere Erdmännchen oder N.N. (Nein Nessi)!

Somit sagen wir mal, haben wir keine gesunden Schweinchen. Aber was soll´s, die Kleinen machen so viel Spaß und haben selber viel Spaß. Auch wenn die Tierarztkosten in ungeahnte Höhen gehen, man gerade gefegt hat und die ersten Späne, Krümel und Knödel wieder vor dem Käfig liegen, man will diese kleinen Dinger nicht mehr missen. Und das schon seit fast 28 Jahren.

Wer kennt den anderen (auf Jahre gerundet)

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Jörg M.“