Zuletzt aktualisiert am 27. April 2018
Freitag, 4. März 2011
Gestern wurden unsere drei Neuzugänge Speranza, Makari und Hayat auch entsprechend erfasst. Makari und Hayat werden mit ihrer Krankengeschichte wohl in unserem Gnadenhof verbleiben.
Samstag, 19. Februar 2011
Unser Mamaschweinchen Sternchen
Ich war nie Mama, aber ich durfte die letzten Tage meines Lebens eine sein und dafür danke ich den Menschen, die mir die letzten Stunden zu den schönsten meines Lebens gemacht haben.
Heute musste ich gehen, vielleicht viel zu früh, aber ich durfte diesem Leben einen Sinn geben. Zwei kleine Nasen durfte ich mit meiner Milch ernähren und ihnen so den Sprung ins Leben ermöglichen. Vielleicht lebe ich in ihnen weiter.
Mein kurzes Leben war mit viel Leid gesät, aber nun bin ich erlöst von meinem Leiden. Zurück lasse ich ein Erbe, um das Ihr Euch nun gut kümmern müsst.
Lebt wohl
Euer Sternchen
Sternchen hat ihren Namen in den letzten Stunden ihres Lebens bekommen, damit sie nicht namenlos über die Regenbogenbrücke gehen musste. Sternchen erlag ihrem Krebsleiden. Wir dachten zuerst, dass sie noch ein mumifiziertes Baby in sich trägt, aber bei der Obduktion stellte Frau Dr. Seitz fest, dass es ein riesiger Tumor war, der schon fast überall hin gestreut hatte.
Ganz sicher konnte sie uns sagen, dass sie keinerlei Schmerzen und damit nicht gelitten hatte, zumindest für uns ein kleiner, wenn auch schwacher Trost. Ebenfalls ganz sicher konnte sie uns sagen, dass unsere kleine „Mama“ nicht die richtige Mama sein konnte. Auf meine Frage hin, warum sie denn Milch hatte, wenn sie definitiv keinerlei Anzeichen hierfür hatte, antwortete sie „die kleine war einfach nur scheinträchtig“ – vielleicht ist die richtige Mama unter der Geburt oder danach verstorben.
Zurück blieben die kleinen Waisenkinder Hayat und Speranza, die wohl ohne die Milch von Sternchen heute nicht mehr am Leben wären. Das Familienglück währte leider nicht lange, nach einem anfänglichen kurzen Hoch kam nun der bitterliche Absturz. Sie hatte ja seit gestern fast stündlich abgebaut und ich dachte ja nicht, dass ich sie heute Morgen noch lebend vorfinde. Die Artgenossen allerdings spürten ihren Todeskampf und hatten sich bereits von ihr abgesondert. Sternchen starb dann heute Nachmittag auf dem Behandlungstisch in unserem Beisein, ohne dass es ein Zutun unserer Tierärztin bedurfte. Zurück bleiben wieder zwei kleine Waisenkinder, die nun schon selbständiger sind und hoffentlich weiterhin einen guten Start trotz aller Hindernisse haben werden.
Schade, das Sternchen zu früh gehen musste, aber ich hoffe sehr, dass sie den kleinen noch etwas mitgeben konnte. So hatte ihr extrem kurzes Leben so voller Leid doch wenigstens einen Sinn gehabt.
Traurige Grüße
Tina
Freitag, 18. Februar 2011
Hier zwei Bilder von einem der Babys, das ja bereits bei der Ankunft im Tierheim in den Seilen hing und nach einer Intensivbehandlung in der Praxis nun bei uns sitzt. Es erweckt manchmal den Eindruck, dass es fressen will, aber nicht weiß, wie es geht. Gestern beobachtete ich ähnliches, und zwar im Laufen. Es wollte vorwärts, aber schaukelte erst mal vor und zurück und musste erst die Beinchen koordinieren, um dann los zu laufen. Wenn man das kleine wie auf dem Bild dann auf den Rücken legt, dann kann es sich erst mal nicht umdrehen.
Also entweder hatte es bei der Geburt einen Sauerstoffmangel oder es hat einen massiven Parasitenbefall. Nach der Behandlung mit Panacur scheint sich das Gewicht nun endlich zu stabilisieren **hoff**. Insgesamt geht es den Tieren sehr schlecht, anders kann man es nicht beschreiben, sie fressen echt unglaublich viel. Ich hatte gestern schon die dreifache Menge an Critical Care mit meiner besonderen Mischung angerührt und diese war wirklich schnell gefressen. An Grünzeug wage ich mich hier nur sehr langsam ran, da sie es sehr schlecht vertragen. Das Fressen ist aber leider nur das einzig Positive, um das ich mir selbst bei dem Zahnschwein keine Sorgen mache, aber der Gesamtzustand der Tiere ist eine echte Katastrophe. Wer mal Zeit hat, sollte sich das Elend unbedingt mal ansehen kommen. Ihr könnt Euch echt nicht vorstellen, in welch einen Zustand der Mensch solch ein Wesen bringen kann.
Wir können jetzt nur hoffen und versuchen gegenzulenken. Alles andere liegt leider nicht in unseren Händen.
Liebe Grüße
Tina
P.S. Bitte habt Verständnis, dass ich im Moment nicht über Panthy und Co. berichte. Denen geht es so weit gut und deshalb geht die Aufmerksamkeit erst mal zu den anderen Sorgenkindern. Ihr könnt sie aber jederzeit gerne besuchen kommen.
Donnerstag, 17. Februar 2011
Was optisch gut ausschaut, das bekommt auf der Waage nüchterne Realität. Während die Babys sich mit ihrem Gewicht relativ in der Waage halten, rutschen die beiden „großen“ merklich ab. Das Zahnschwein ist jetzt auf dramatische 489 g gerutscht und das Mamaschwein auf sogar nur noch 374 g. Nach Rücksprache mit Frau Dr. Seitz werde ich die Tiere jetzt mit Panacur behandeln und hoffen, dass es sofort greift. Die Tiere haben einen unbändigen Hunger und vertilgen wirklich alles. Ich stelle ihnen auch zusätzlich angerührtes Critical Care hin und auch das schlabbern sie in Minutenschnelle weg. Dickmacher wie Haferflocken und Co. halten sich ebenfalls nicht lange und trotzdem nehmen sie ab.
Liebe Grüße
Tina
Sonntagabend, 13. Februar 2011
Also das Mamaschweinchen frisst super, auch eines der Babys (beide weiblich) frisst sehr gut, dass andere mit dem dünnen Strich auf der Nase leider nicht, es scheint, als ob es gar nicht kapiert wie es geht.
Auch das Zahnschwein versucht zu fressen, aber sie sitzt nur im Napf, schleudert alles raus und man würde denken, dass sie frisst, aber leider mahlt sie es nicht, sondern spuckt es irgendwann wieder aus. Ich füttere nun beide also Baby und Zahnschwein per Hand.
Ich vermute auch, dass sie Würmer haben. Sie sind extrem dünn und die Böhnchen sowie die Art der Tiere lassen mich das vermuten. Es kann natürlich auch sein, dass sie wirklich tagelang nichts mehr zu fressen hatten, aber dann wäre der Magen-Darm-Trakt doch völlig aus dem Gleichgewicht und sie hätten eher Kettenköttel. Sie sitzen nun echt seit heute Morgen in der Futterschüssel und fressen auch das Grünfutter ist ratz fatz weg *unglaublich* *die armen*!
Anbei die ersten Bild von den armen Tierchen, ich mische denen jetzt noch mal etwas Brei an.
Liebe Grüße
Tina
Sonntagmittag, 13. Februar 2011
Ich habe gerade mit Frau Dr. Seitz telefoniert: dass Baby und auch das Zahnschwein haben überlebt *freu*. Mehr Info dazu später, jetzt muss ich schnell die Boxen fertig machen und die Tiere holen.
Samstag, 12. Februar 2011
Menschliches und tierisches Schicksal liegen oft nah bei einander, so auch unser heutiger Notfall, der uns nicht nur tierisch beschäftigte. :o(
Als wir heute ins Tierheim gerufen wurden, nahmen wir direkt unsere Tierärztin ins Schlepptau. Denn die Aussagen über die erste Begutachtung des neuen Notfalls waren erschreckend und genau in diesem Zustand fanden wir fast 30 Tiere an. Pilz, Milben, Bisswunden und abgemagerte sowie trächtige Tiere fanden sich in unseren Händen wieder. Der Anblick dieser Tiere war wirklich erschreckend und noch schrecklicher war das menschliche Schicksal, das sich dahinter verbarg.
Durch einen tragischen, tödlichen Unfall eines erst 13jährigen Jungen hatten die Eltern in ihrer Trauer nicht mehr die Kraft, sich um ihre Tiere zu kümmern. Wir senden an dieser Stelle nicht nur unser tiefstes Mitgefühl auch gerade weil wir teils Eltern sind, sondern auch Verständnis für die entstandene Situation – auch wenn wir Tiere lieben. Wir können die Trauer wohl nicht auffangen, aber das Leid der Tiere nun mildern. Hier fängt unsere Hilfe an und für diese brauchen wir eine Menge Daumendrücker.
Neben wie gesagt, Pilz, Milben und Co., die zwar lästig aber zu behandeln sind, haben wir eine Menge abgemagerte Tiere und zwei Sorgenkinder. Eines davon hat erst das Licht der Welt erblickt und enorme Startschwierigkeiten. Im Moment ist es bei unserer Tierärztin am Tropf und bangt um sein Leben, das gerade erst begonnen hat. :o( Ein anderes Tierchen hat eine extreme Zahnfehlstellung und ist wohl auch mehr Tod als lebendig. Auch sie befindet sich in der Tierarzt-Praxis und wird noch heute in Narkose gelegt, um die Zahnbrücke zu beheben. Die einzigste, wenn auch letzte Hoffnung.
Bilder haben wir keine gemacht, denn die Tiere sind völlig gestresst, sodass wir sie nicht noch zusätzlich durch Fotoaufnahmen stressen wollten. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis. Sobald sie sich akklimatisiert haben, werden wir das nachholen. :o) Nun heißt es erst mal Daumen drücken, damit wir den beiden Sorgenkindern doch noch zu einem schönem Leben verhelfen können.
Danke an Kerstin, Annette, Lisa und besonders an Frau Dr. Seitz und Anna, die uns spontan zur Hilfe eilten und alle Tiere untersuchte. Sorry, dass wir nicht mal unseren Kaffee genießen konnten und uff, ich schiele gerade zur Uhr und stelle fest, dass wir fast 7 Stunden im Einsatz waren.
Liebe Grüße und denkt ans Daumen drücken
Tina